Immer wieder hört man von Leuten, die so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis haben. Ein Großteil der Bevölkerung hatte wohl schonmal eins, ich wohl auch.

In letzter Zeit erlebte ich jedoch das Gegenteil davon, ein Jamais-vu. In diesem Fall empfindet man eine vertraute Umgebung oder Situation als fremdartig.

Erlebt habe ich dieses auf dem Weg zu meiner Freundin. Da sie "etwas" weiter von mir entfernt wohnt, pflegen wir eine typische Wochenendbeziehung. Als ich also neulich über die Autobahn gebrettert gefahren bin, kam ich plötzlich an eine Stelle, die mir absolut unvertraut vorkam; und das nach inzwischen 15 Monaten Beziehung (ok, da mögen es noch 12 oder 13 gewesen sein), wobei man rechnen kann, dass ich den Weg etwa alle zwei Wochen gefahren bin.

Ein sehr merkwürdig verwirrendes Gefühl war das, fast hätte ich mich erschreckt. Auch bei den letzten malen, die ich die Strecke zu meiner Freundin gefahren bin, hatte ich ein ähnliches Gefühl; nicht so intensiv wie beim ersten mal, aber dennoch wird es mir an der Stelle der Autobahn irgendwie ein wenig mulmig zumute.

Bei meiner Freundin im Ort ist mir neulich etwas aufgefallen. Es gibt dort zwei Tankstellen, die höchstens 300m voneinander entfernt sind. Das ansich wäre ja garnichts besonderes...

...wer ein wenig Ahnung von Wirtschaft hat, dem wird "aggressive Standortpolitik" ein Begriff sein. Das ist das gleiche Prinzip, nachdem neben Mc Donald's immer ein Burger King ist, und gegenüber von Aldi immer ein Lidl.

Das besondere im oben genannten Fall: Die erste Tankstelle ist eine Total, die zweite ist eine... Total.
Ganz recht: Auf 200-300m Entfernungen, in der gleichen Straße, zwei Tankstellen der gleichen Firma. Da fragt man sich doch irgendwie nach dem Sinn. Was bringt so etwas? Selbst, falls es sich hierbei um Franchising handeln sollte, von was ich nicht ausgehe, kann ich mir kaum vorstellen, dass so etwas im Normalfall "erlaubt" werden würde.



"Nanu, déjà-vu?? Da war doch grad schonmal so eine...?"

"Und an der Total biegste dann rechts ab...."